Frühlingsfahrt 2020 mit dem SoVD
Der äußerst aktive SoVD Wiedingharde West hatte sich zum Beginn eines neuen Veranstaltungsjahres wieder mal etwas Besonderes einfallen lassen. Eine Halbtagesfahrt zur Porzellanbörse nach Hüllerup. Manch einem mag ein Fragezeichen ins Gesicht geschrieben gewesen sein. Wo liegt Hüllerup und was ist eine Porzellanbörse? Um diese mögliche „Wissenslücke“ nordfriesischer Bewohner zu schließen, fand am 07. März eine gemütliche Kaffeefahrt statt.
Corona zum Trotz fanden sich erfreulich viele Interessierte ein, um der Einladung des Ortsverbandes zu folgen. Bei zwar biestigem Wind, aber verlockendem Sonnenschein fand man sich gutgelaunt im dafür gemieteten Bus zusammen und rollte unter angeregten Gesprächen Richtung Flensburg. Dabei stellte sich auch heraus, dass tatsächlich nur wenige TeilnehmerInnen überhaupt von dieser Börse gehört, geschweige denn, sie schon einmal besucht hatten.
Dort angelangt, wurde die Gruppe von der Besitzerin des Familienbetriebes in Empfang genommen, die vor dem neugierigen Ausschwärmen etwas über Entstehung und Betrieb des gar nicht mal so kleinen Unternehmens erzählte.
Dann ging es los, um all die zusammengetragenen Schätze anzusehen, vorsichtig zu stöbern und Fragen zu stellen. Und es gab in der Tat unglaublich viel zu entdecken. Porzellan, Glaswaren, aber auch Puppenköpfe, Anlasstassen und Silbernes gab es zu bestaunen.
Alleine der Anblick in den dafür genutzten Räumlichkeiten des ehemaligen Bauerhofes verschlug einem schon die Sprache. Und die Besitzerin gab bei allen Fragen geduldig und kompetent Auskunft.
Nachdem im größten „Ersatzteillager“ Deutschlands, wie selbst die Betreiberin es bezeichnete, die Neugierde fürs Erste gestillt war, strebte man nach dieser Anstrengung in die gemütliche und vor allem warme Stube, in der Kaffee, Tee und selbstgebackene Torte warteten. Angeregt durch das eben Gesehene (und teilweise Gekaufte), ging auch hier der Gesprächsstoff nicht aus. Eine zusätzliche Unterhaltung und Wissenserweiterung bot die rührige Inhaberin mit einem Crashkurs in der „Tischkultur“ vergangener Zeiten anhand exotisch anmutender Geschirrstücke. Die Familie selbst legten mit ihrer Börse den Wert auf den Erhalt eben dieser Kultur, so das Credo.
Namenhafte Marken wären oft in Nachlässen zu finden oder man selbst suche Ersatz für etwas Fehlendes einer Serie, die mittunter nicht mehr hergestellt würde. Dann wäre man hier genau richtig. Anfragen dürfe man gerne über ihre Webseite stellen, wenn man meinte, ein eigenes „Schätzchen“ veräußern zu wollen.
Mit diesem ereignisreichen Nachmittag nahm jede/r eigene Eindrücke mit nach Hause und bestimmt auch den Schluss, dass, egal, wie lange man schon in Schleswig-Holstein wohnt, man längst nicht alles kennt und sich jeder Ausflug lohnt.
Text/Fotos
Patti Kafurke, PattiArts